Gott ist in allem. Diese Erkenntnis ist nicht neu und die meisten würden sie unterschreiben. Danach denkt man aber oftmals nicht weiter. Wenn Gott, die Göttlichkeit, in allem steckt, dann befindet er sich genauso in dem blauen Plastikschmetterling, der meine Wand ziert, wie in der Natur draußen. Betrachten wir das weite Weltall, oder beobachten wir ein Naturschauspiel, dann ist uns das ganz klar. Aber Gott ist in meiner Füllfeder? Im Radio? In meiner Tasse Tee?

Nun gut, müssen wir widerwillig zugeben, so muss es wohl sein. Seufz. Ja, es wird schon stimmen – Gott, die Göttin, das Göttliche, befindet sich in allem, was existiert. Wenn ich daran erinnere, dass auch Menschen existieren und deshalb selbstverständlich Gott auch in uns Menschen vorhanden sein muss, wird vielleicht auch noch genickt. Das Göttliche erfüllt aber auch Gewaltverbrecher und Massenmörder, es wohnt in Gefängnismauern,in deren Insassen und Bewacher.

Gott ist ein menschlicher Begriff

Wir erblicken Gott, wenn wir in die kalten Augen eines Psychopathen blicken. Gott ist heilig und Gott ist Liebe. Auf jeden Fall ist “Gott” ein menschlicher Begriff für das Unbegreifliche. Oder für das Universum, das sich in meiner Tasse Tee befindet genauso, wie in mir selbst, in meinem belebten Körper, meiner Seele. Alles ist alles. Und alles ist heilig. Alles ist Liebe. Dieses “Alles” besitzt ein göttliches Bewusstsein. Aber nicht jedes Ding und jedes Lebewesen auf der Erde ist sich dessen bewusst.

Die meisten Menschen sind sich ihrer Göttlichkeit nicht bewusst. Tiere und Dinge besitzen womöglich gar keine Möglichkeit, dieses Bewusstsein zu entwickeln – oder es sieht ganz anders aus, als wir es uns vorstellen. Ich brauche mir jetzt nicht den Kopf darüber zu zerbrechen, ob mein Tisch, an dem ich gerade sitze, irgendeine Form von Bewusstsein besitzt, ob er weiß, dass er göttlich ist.

Das göttliche Bewusstsein zulassen

Wichtiger ist es wohl, dass ich mich um die Wiederentdeckung meines eigenen göttlichen Bewusstseins kümmere. Nicht, indem ich danach suche, sondern indem ich lerne, es zuzulassen. Diese Art von Bewusstsein hat ihren Sitz ganz sicher nicht im Gehirn. Deshalb ist der Mensch in der Bewusstseinsfindung den Dingen und Tieren auf der Erde nicht überlegen. Im Gegenteil. Die Gedanken, die Logik und der Verstand behindern die Erkenntnis dessen, was wir in Wirklichkeit sind: Teil eines göttliche Ganzen. Aus Sternenstaub sind alle Dinge auf der Erde entstanden. Es gibt nichts anderes, was materialisiert werden könnte, außer Sternenstaub.

Aus Sternenstaub besteht die ganze Materie im Universum. Auch Materie ist göttlich, aber sie ist bei Weitem nicht alles, was existiert. Materie ist für uns wichtig, sonst könnten wir hier nicht leben. Unser Körper ist für uns auf der Erde lebensnotwendig und ein großes Geschenk. Mutter Erde trägt dazu bei, dass wir unseren Körper ernähren und gesund erhalten können. Sie ist es, die uns Schutz bietet und verhindert, dass wir ziellos und unsicher herumfliegen. Und das im ganz streng physikalischen Sinn (Erdanziehung), als auch im übertragenen Sinn, denn wer will, kann seine spirituellen Wurzeln fühlen, durch die wir von Mutter Erde gehalten und ernährt werden. Es wird uns klar: Die Erde ist es, zu der wir jetzt gehören. Das fühlt sich gut an.

Alle Materie ist unvollkommen

Unser physischer Körper hält die Verbindung zur Erde. Das ist gut so, denn alles, was aus Materie besteht, können wir mit unseren Sinnen wahrnehmen: sehen, hören, riechen oder fühlen. Das gibt Sicherheit, weil wir nicht hinterfragen müssen, ob die Dinge, die wir wahrnehmen können, existieren. Natürlich tun sie es. Sie sind alle da, um uns in unserer menschlichen Unvollkommenheit Sicherheit zu bieten. Sicherheit und Freude, Genuss….aber auch das Gegenteil kann (und wird) eintreten: Angst, Krankheit, Unfälle, Tod.

All das findet auf der materiellen Ebene statt, von der wir fühlen, dass sie zerbrechlich und endlich ist. Mutter Erde bemüht sich zwar, liebevoll unsere Bedenken zu zerstreuen und uns mit Liebe und Nahrung zu versorgen, aber je mehr wir uns von ihr entfernen, umso geringer wird ihr Einfluss. Wer seine Verbindung zur Erde vergessen hat, der beginnt gefährlich zu schwanken. Wenn wir nicht mehr erkennen, dass alles um uns herum beseelt ist und dass die Liebe in jedem Windhauch lebt, dann fürchten wir uns vor unserem unausweichlichen materiellen Tod, vor Krankheit und Zerfall.

Es ist dieses Vergessen und die daraus resultierende Angst, die Menschen dazu bringt, Dinge zu tun, die anderen (und ihnen selbst) schaden. So eine Tat ist dann eine Verzweiflungstat. Ganz egal, ob ich meinen Körper dazu zwinge, so zu leben, wie es zwar gesellschaftlich anerkannt, aber destruktiv für ihn ist der ob ich ein Verbrechen begehe. Es sind immer Verzweiflungstaten aus verlorener Liebe. Wie es in einem Lied heißt: „Alles ist Liebe oder ein Schrei nach Liebe“.

Alles ist Liebe. Alles ist Gott. Alles ist das göttliche Universum in uns. Wir müssen uns nur dessen bewusst werden und es zulassen.

 

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