Warum die Natur für unser Wohlbefinden so wichtig ist und deshalb der Erhalt unseres Lebensraumes immer über dem Wachstum der Wirtschaft stehen muss…
Die Sonne scheint kräftig. Ich war schon mit meiner kleinen Hündin laufen und habe ein wenig im Garten gearbeitet. Jetzt reicht es aber, weil es heiß wird. Es ist eben doch Sommer.
Gestern war ich wieder einmal im Wald und habe ein paar Eierschwammerln gefunden, ohne großartig zu suchen. Dafür ging ich nicht schwimmen, was mir dann aber wieder fehlte. Also nahm ich nach dem Spaziergang eine kräftige, kalte Dusche. Ja, auch für mich, die ich schon jahrelang kalt dusche, ist es immer wieder eine Überwindung, mich unter das kalte Wasser zu stellen. Aber ich weiß natürlich: beinahe augenblicklich wird der unangenehme kalte Reiz angenehm und vor allem nach dem Duschen fühle ich mich erfrischt und energiegeladen.
Wir zerstören unseren eigenen Lebensraum
Was mich gestern veranlasste, in den Wald zu gehen, war ein unheimlicher Sog, den die Natur auf mich ausübte. Ich fühlte mich noch viel mehr mit ihr verbunden, als es normalerweise der Fall ist. Ein Film über die Zerstörung des Mittelmeeres hatte dieses Gefühl ausgelöst. Mit einem Mal war ich weich und verletzlich. Ich ließ den Tränen freien Lauf und unterdrückte mein Schluchzen nicht.
Wir Menschen sind aus Mutter Erde entstanden, nicht aus Müll und Dreck. Von unseren chemischen Produkten können wir nicht leben. Auch wenn es ganze Wohnviertel gibt, die auf Müllhalden erbaut wurden, so ist das doch nicht unser natürlicher Lebensraum und ich fühle instinktiv, dass es nicht gut ist, dort zu wohnen. Mittlerweile gibt es schon Menschen die die Folgen der Umweltzerstörung an sich und ihrem Leben wahrnehmen und sich verzweifelt fragen: „Wie können wir die Zerstörung unseres Lebensraumes stoppen?“
Es gibt immer mehr Schäden
Doch die Menschen, die versuchen, die nahegelegenen Chemieanlagen verantwortlich zu machen für ihre Erkrankungen, Missbildungen und verfrühten Todesfälle, bekommen von der Politik eine Abfuhr erteilt. Es könne nicht nachgewiesen werden, dass ihre Erkrankungen durch die Industrie entstanden seien…natürlich nicht. Und so regt sich auch nur ganz, ganz wenig Widerstand – den Politik und Industrie mit Leichtigkeit niederschmettern.
So kenne ich das, seit ich mich für Mutter Erde in meiner Kindheit zu interessieren begann. Damals lachte man mich sogar aus, wenn ich meinte, dass die intakte Natur wichtiger sei, als alles Geld und alle Arbeitsplätze der Welt. „Naiv“ wäre ich, wenn nicht gar „dumm“. Wohlstand und Ausbeutung der Erde waren wichtiger, als die „paar kleinen Schäden“, die man eben „in Kauf nehmen“ müsse. Später und heute noch besteht die Taktik der „vernünftigen“ Politiker und angeblich auch der Industrie darin, Lösungen zu suchen, um weiter „wachsen“ zu können und doch weniger Umweltschäden anzurichten. Viel Glück!
Tief in mir fühle ich, dass all diese halbherzigen Maßnahmen nichts bringen und nur eine Augenauswischerei sind, um die in Verzweiflung geratende Bevölkerung in Sicherheit zu wiegen. Eine Steuer da, ein Verbot dort (es sind immer Gesetze, die vor allem den Konsumenten treffen) sollen unsere zutiefst verletzte Erde retten? Ich fühle, dass das so nicht möglich sein wird.
Meine Erfahrungen lasse ich mir nicht nehmen
Heute bin ich still geworden. Ich lasse mich nicht mehr belächeln und meine Erfahrungen kritisieren. Ich beobachte und höre zu und manchmal kommen mir die Tränen. An so viele schöne Dinge kann ich mich erinnern, die es heute nicht mehr gibt. Die jungen Menschen wissen davon nichts, können sich gar nicht vorstellen, wie es einmal war. Ich hätte keine Angst davor, eine neue Welt zu erschaffen, wo endlich die Ökologie über der Wirtschaft steht. Das (Über-)Leben der Menschen und ihre Zufriedenheit, Geborgenheit und Freude muss IMMER über dem Wirtschaftswachstum stehen.
Aber ich sehe die Dinge auch noch radikaler: Wenn wir Menschen unseren „Wohlstand“ nur auf Kosten von anderen Lebewesen und unserem Lebensraum, den wir alle benötigen, erhalten können, dann müssen wir auf diesen zweifelhaften „Wohlstand“ eben verzichten. Auch wenn das für uns Menschen eine Zeit lang unangenehm werden sollte. Wir sind intelligent und geschickt. Solange wir nicht (mehr) mutwillig unsere Lebensgrundlagen zerstören, wird ein Überleben möglich sein – und mehr als das: Wir werden immer Möglichkeiten zur Freude, zu Spiel und Spaß finden. Dann erst werden wir wieder beginnen, unsere Lebensgrundlagen, die uns von Mutter Erde gegeben werden (und immer gegeben wurden) wertzuschätzen.
Wie Dankbarkeit entsteht
Wertschätzung ist ein immer wiederkehrendes Thema in meinem Leben. Es ist ein wichtigeres Thema, als man glauben möchte. Ohne Wertschätzung für die Lebewesen und die Dinge, die sich um uns herum befinden, gibt es keine Dankbarkeit. Auch Freude am Sein, am eigenen Leben und am Leben um uns herum, ist die Voraussetzung zu echter, tiefer Dankbarkeit. Diese Dankbarkeit ist wiederum die Voraussetzung, um Glück empfinden zu können. So einfach ist das und viele Menschen wissen es heute schon. Doch ohne Wertschätzung der Geschenke, die uns Mutter Erde und das gesamte Universum machen, gibt es keine Dankbarkeit und kein wirkliches Glücksempfinden.
Ja, es mag heute Reichtum, Wohlstand, Urlaube und Reisen für viele Menschen geben. Aber das Glücksempfinden wird umso seltener, je mehr wir verlernen, die Dinge um uns herum wertzuschätzen und dankbar dafür zu sein. Die Natur mit all ihren Schätzen ist gratis. Sie kostet nichts. Niemand muss reich sein, um sich an ihr zu erfreuen. Aber es hilft auch kein Reichtum der Welt, wenn diese Schätze immer seltener werden. Viele Menschen kennen die Schätze der Natur gar nicht mehr und werden sie niemals kennenlernen. Sie haben verlernt mit ihrer Seele in Kontakt zu treten. Das ist auch sehr schwierig in einer Umgebung, die uns von unserer eigenen Natur entfernt hat und nicht zur Ruhe kommen lässt.
Das Erwachen hat begonnen
Wenn ich an die Verletzungen der Erde, an die Misshandlungen von unserer Mutter Erde, denke oder auf sie gestoßen werde, könnte ich verzweifeln. Aber in mir gibt es eine Kraft, die mich hoffen lässt. Ja, es ist sogar eine Sicherheit, die entsteht, wenn ich mir bewusst werde, dass alles, wirklich ALLES, seinen Sinn hat. Mutter Erde ist viel, viel stärker und ausdauernder als wir kleinen Menschenkinder. Sie wird es überstehen. Wie lange es dauern wird, bis die Menschen erwachen, weiß ich nicht. Doch es ist durchaus möglich, dass der Prozess der Zerstörung des eigenen Lebensraumes, nötig ist, damit die Menschen aufwachen. Ob es dann zu spät ist für die Menschheit, um zu überleben, oder nicht, vermag ich nicht zu sagen.
Das Video das mich zu diesem Beitrag inspirierte:
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