Entscheidungen kann man besser fällen, wenn man auf die Stimme des Herzens hört. Diese leise Stimme vernimmt man am besten im Jetzt. Das zu wissen ist wichtig, um die Frage für unser Herz  richtig zu stellen.

Ich bin hier. An diesem Ort, in dieser Zeit (jetzt) und als die, die ich bin. Soll ich mich jetzt darüber freuen? Soll ich dankbar sein?

Ja, das fühlt sich richtig an. Ich freue mich. Ich bin dankbar. Außerdem bin ich ein wenig aufgeregt, was das Leben noch für mich bereit hält. Heute zum Beispiel scheint nach langen Tagen des Regens endlich wieder einmal die Sonne. Als ich noch im Bett lag, entdeckte ich schon die kleine Lücke in der Wolkendecke, die den blauen Himmel dahinter verriet. Plötzlich waren es zwei und dann drei Lücken. Ich freute mich und als ich aufgestanden war, bemerkte ich die ersten Sonnenstrahlen, die sehr, sehr zaghaft, ins Zimmer fielen. Jetzt im Moment hat die Wolkendecke großflächig aufgemacht und klarer, warmer Sonnenschein fällt in die Wohnküche, wo ich sitze und schreibe.

Für Termine ist mein Verstand zuständig

Soll ich gleich mit meiner Hündin hinaus laufen, um die Sonne zu begrüßen? Nein, die Sonne versteckt sich schon wieder hinter den immer noch vorhandenen Wolken. Doch spüre ich noch immer ihre Wärme. Ich fühle, dass im Moment alles richtig und in Ordnung ist, wie es ist. Ich bin am Weg, es geht geradeaus, keine Kursänderung nötig. Dabei kann ich in Ruhe entspannen und muss mir nicht den Kopf über das zerbrechen, was ich später tun werde oder was später passieren wird.

Ich habe gelernt, mich immer mehr auf meine Intuition zu verlassen. Das klingt einfach und zugleich doch kompliziert. Kompliziert wird es nämlich dann, wenn ich Entscheidungen treffen will, die in der Zukunft liegen und dabei mein Herz fragen will. Das ist ziemlich schwierig und ich habe festgestellt, dass ich in solchen Fällen besser meinen Verstand zu Rate ziehe. Das Management meines Terminkalenders mit Hilfe meines Verstandes geschieht auf Grund meiner Erfahrungen. Das klappt auch meistens recht gut, schließlich bin ich schon einige Jahre auf dieser Erde unterwegs und habe schon viel Erfahrung gesammelt.

Fragen auf das Jetzt beziehen

Wenn ich mein Herz zu Rate ziehe – und das tue ich immer öfter – dann habe ich gelernt, andere Fragen zu stellen. Nicht: „Soll ich dies oder jenes machen?“, sondern ich stelle die Frage: „Ist jetzt der richtige Zeitpunkt, etwas ganz Bestimmtes zu machen?“

Der Unterschied mag nicht sehr groß erscheinen, aber er ist es eben doch. Denn es kommt darauf an, dass ich die Antwort meines Herzens deutlich vernehme und nicht nur so „ungefähr“. Wenn ich mich auf den jetzigen Moment beziehe, dann ist die Antwort so deutlich, dass sie nicht zu überhören ist. Wenn ich also frage: „Soll ich jetzt mit meiner Hündin hinaus gehen?“, dann kommt eine unmissverständliche Antwort (In meinem Fall jetzt: nein). Schon in ein paar Minuten kann sich die Antwort ändern, aber bis dahin kann ich in Ruhe meine Arbeit fortsetzen, die ich gerade tue. Und zwar mit voller Hingabe, weil ich weiß, dass jetzt im Moment nichts anderes getan werden muss.

Ich kann auch fragen: „Ist jetzt der richtige Zeitpunkt zu schreiben?“ Die Antwort ist so eindeutig, dass ich nicht lange in mich hineinhorchen muss. Ich muss die Frage nicht einmal richtig ausformulieren und es kommt auch keine Antwort, die aus Worten besteht. Diese Art von Kommunikation ließe sich mit „Telepathie mit mir selbst“ beschreiben. Meinem Verstand wird die Führung entzogen, wenn ich mein Herz befrage. Für die Planung und Vorschau war der Verstand zuständig, aber ob die Durchführung jetzt richtig ist, bestimmt mein Herz.

Angenehme “Zufälle”

Dabei bemerke ich, dass es zu immer mehr Synchronizitäten in meinem Leben kommt, je mehr ich mein Herz befrage. Mit Synchronizitäten sind angenehme „Zufälle“ gemeint. Die sind nicht zu übersehen und so frage ich immer öfter mein Herz und bleibe mit meiner Seele verbunden. Klar, denkt mein Verstand, wäre es angenehmer, wenn ich mir von meiner Intuition eine Antwort holen könnte für Dinge, die erst später in der Zukunft stattfinden werden. Aber es geht es nicht.

Statt dessen lerne ich, so wenig wie möglich fix zu planen. Ein grobes Raster erstelle ich mit Hilfe meines Verstandes. Auch meine Vorlieben und Gewohnheiten spielen eine gewisse Rolle. Aber die endgültigen Entscheidungen treffe ich im Jetzt. Schluss mit Zweifel und Unentschlossenheit! Die Antwort wird immer eindeutig ausfallen.

Diese Art der Entscheidungsfindung ist auch gar nicht schwierig. Man kann lernen, die Nebelschwaden des Verstandes beiseite zu schieben. Im Jetzt ist der Verstand sowieso sehr schwach und weiß meistens nicht weiter. Deshalb muss er in der Vergangenheit (Erfahrungen) oder in der Zukunft (Ängste und Hoffnungen) herumwühlen. Mit ein bisschen Übung ist das schnell zu erkennen und der sofortigen Rückkehr in den jetzigen Moment steht nichts mehr im Weg. Von dort kommt die Antwort immer vom Herzen.

 

Das könnte dich auch interessieren: Stimme des Herzens oder Verstand?

Bist du wirklich erfolgreich? Das kannst du hier erfahren.

Facebook